Kongresshaus Baden-Baden
- PLANUNGSZEITRAUM 2012-2016
Die neue Fassadengestaltung des Kongresshauses verfolgt einen dialektischen Entwurfsansatz, der die Originalsubstanz des Bestands wie auch eine zeitgemäße Formensprache wertschätzt und daraus eine identitätsstiftende Gestaltung ableitet. Es entsteht eine lesbare Gebäudestruktur, die durch verschiedene Öffnungsgerade und Transparenzen die vielfältigen Innenräume fasst und ein jeweils angemessenes Gegenüber zum heterogenen Umfeld bildet.
Typologie: Kulturbauten, Umbau Sanierung
BAUHERR / AUSLOBER: Stadt Baden-Baden
FACHPLANER: DS-Plan, Zachmann Ingenieure Ingenieurbüro Wieland GmbH, Ingenieurbüro Hübner
PLANUNGSZEITRAUM: 2012 – 2016
PLANUNGSUMFANG: LPH 2-8
FASSADENFLÄCHE NEU: 2.460 qm
BRUTTOGESCHOßFLÄCHE NEU: 10.500 qm
NETTO-BAUKOSTEN: 6.25 Mio. Euro
FOTOS: 1 – 5 K&T GmbH
FOTOS: 6 – 10 Usbeck, Photoness.de
Das Schichtenprinzip mit der vorgehängten neuen Verglasung bzw. der darüber gestülpten zweiten Fassadenebene wird den neuen energetischen Anforderungen der EnEV 2009 gerecht. Darüber hinaus liefert es spannungsvolle Ein- und Ausblicke. Auf der Südseite dominieren die Fluchttreppen als Gestaltungselement die sonst analog der Nordseite aufgebaute Fassade. Sie sind in der Fassade als weitere Tiefenschichtung zwischen Aluminiumrohren und Verglasung angeordnet und treten insbesondere im Erdgeschoss durch den dortigen Entfall der zweiten Fassadenschicht in Erscheinung. Neben der Integration der derzeit unvermittelt im Außenbereich angeordneten Notausgangstreppen, die aus dem im Untergeschoss liegenden Auditorium ins Freie führen, wird durch die Ausbildung des überdachten Wandelganges der Gartenbereich als zum Kongresshaus zugehöriger Freiraum stärker in die Gestaltung mit einbezogen. Die helle, aber dennoch warme, Elfenbein-farbene Faserzement-Verkleidung nimmt Bezug auf die Farbigkeit der vormaligen umlaufenden Balkone des Ursprungsbaus. Sie harmoniert mit den goldfarben eloxierten Aluminiumstäben und den in entsprechender Farbigkeit vorgesehenen Streckmetallflächen, dem Sandstein des Medienzentrums und der Stadtkirche und den gebrochen weißen Putzflächen des Pelzhaus‘ Richter. In Kombination mit den gleichmäßig unterteilten Glaselementen und deren sorgfältig gestalteten, farblich zurückgenommenen Profilierungen entsteht ein interessantes und wechselvolles Spiel mit der Umgebung.