Bildungshaus Wolfsburg
- WETTBEWERB 2014, 2.PREIS
Das Entwurfskonzept überführt die Idee des Bildungs-Markplatzes als horizontales Organisationsprinzip in die vertikale Nutzungsstruktur. Die öffentlichen Nutzungen der Erdgeschosszone werden als Erschließungs-, Kommunikations- und informelle Arbeitsbereiche im synergetischen Feld der vielfältigen angelagerten Disziplinen in der Vertikalen bis hin zum öffentlichen Energie-Experimentier-Park auf der Dachfläche geführt. Der vertikale Markplatz ermöglicht die gleichberechtigte und eigenständige Erschließung aller Funktionsbereiche, eine eindeutige Orientierung und eine intuitive Benutzung des Gebäudes.
Typologie: Bildungsbauten, Büro, öffentl. Bauten
BAUHERR / AUSLOBER: Stadt Wolfsburg
ARGEPARTNER: Werner Sobek, Stuttgart
FACHPLANER: HinnenthalSchaar LA
PLANUNGSZEITRAUM: 2014
PLANUNGSUMFANG: LPH 1-2
GESCHOSSFLÄCHE: 16.600 qm
GESAMTBAUKOSTEN: 30 Mio Euro
Das Bildungshaus Wolfsburg „Plug-In“ eröffnet den Besuchern die ganze Welt des Wissens und der Bildung. Jede Art von Lernen beginnt mit einer Fragestellung. Per App kann man sich mit dem Gebäude verbinden und Suchanfragen eingeben. Mit dem Smartphone oder Tablet wird man an die entsprechende Stelle im Gebäude geleitet, wo die Informationen bereitgestellt werden. Querverweise und Fussnoten werden graphisch dargestellt und erzeugen den ganz persönlichen dreidimensionalen Bildungspfad zu jeder Frage. Gleichzeitig werden die nächsten Volkshochschulkurse und Seminare angezeigt und eingebunden. Die Suchanfragen tauchen auf der Medienfassade des Gebäudes wieder auf. Die Antwort in Form der Bildungspfadnummer macht neugierig und lässt die Architektur zu einem aktiven Teil der Bildungskommunikation werden. Jeder Besucher erschließt die Bildungspfade für sich selbst und kann diese an andere Personen weitergeben, damit sie weiterentwickelt und bereichert werden können. Die großen Öffnungen in der Fassade wirken dabei wie Sprechblasen, die das innere Geschehen mit Fernwirkung nach außen tragen. Klare Öffnungen des Erdgeschosses zur Stadt und zum Park lassen den Marktplatz zum Teil der Umgebung werden. Der grosse zentrale Luftraum und die drei angelagerten Arme ermöglichen eine sehr leichte und direkte Orientierung. Das gesamte Dach ist Teil des Bildungspfades, auf dem das Thema der Lerninseln des Parks fortgesetzt wird. Dort befinden sich die Malterrasse mit Skulpturengarten, das Scharoundeck mit Café und direktem inszeniertem Blick auf das Theater. Auf der obersten Ebene wird die sonst verborgene Energiegewinnung zum erlebbaren Thema. Das Solarfeld erhält einen Umgang, von dem aus sich ein ausgezeichneter Blick auf die Stadt und Ihre Struktur bietet. Der zur Schule gewande Teil des Bildungshauses widmet sich dem Thema Natur. Ganz selbstverständlich wird der versunkene Garten zum Teil des Parks. Die Wand des Untergeschosses wird mit einer Matrix aus bepflanzten Feldern begrünt. Unterschiedlichste Themen der Flora sind hier erleb- und darstellbar. Somit entsteht ein Gebäude, das auf die einzigartige Situation in der Stadt in jeder Richtung die passende Antwort gibt.