Kaiserin-Augusta-Schule und städtebauliche Entwicklung des Georgviertels Köln
- WETTBEWERB 2012, ANERKENNUNG
Der Erweiterungsbau des Gymnasiums Kaiserin-Augusta-Schule wird südlich der Bestandsschule im Blockinnenbereich platziert. Ein durchgehender Sockelbereich nimmt gemeinschaftliche übergeordnete Nutzungen der Schule entlang des Quartierweges auf und macht somit einzelne Bereiche wie die Sporthalle und das Forum zugänglich. Ein vielfältiges und anregendes Raumkontinuum als Lernort, Bühne oder Ruhezone bietet eine für diverse Unterrichtsmodelle adaptierbare Struktur.
Typologie: Bildungsbauten, Wohnen, öffentl. Bauten
BAUHERR / AUSLOBER: Stadt Köln
FACHPLANER: BHF Landschaftsarchitekten
PLANUNGSZEITRAUM: 2012
PLANUNGSUMFANG: LPH 1-2
BRUTTOGESCHOSSFLÄCHE: 6.473 qm
BAUKOSTEN NETTO: 20.3 Mio Euro
Die durch den Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln entstandene Leerstelle im „Veedel“
wird hochbaulich neu besetzt und durch weitere Neubauten entlang der Severinstraße ergänzt. Als gezielte Störung lässt der Lückenschluss jedoch im Bereich der Einsturzstelle eine vertikale Fuge, die als Bruch in der sonst homogenen Bebauung die Bedeutung des Ortes akzentuiert. Einhergehend damit wird im Erdgeschoss ein „Raum der Stille“ angeordnet. Dieser kontrastiert sowohl mit den sonst üblichen Nutzungen der Erdgeschosszonen als Gewerbeflächen als auch der Lautstärke durch das hohe Verkehrsaufkommen. Verbunden mit diesem Raum sind Flächen, die über das Unglück, das Historische Archiv und den Ort informieren sowie angrenzend ein „Topographischer Garten“, der sowohl als Ort der Erinnerung und Rückzugsort aber ebenso als lebendiger Platz im Viertel genutzt werden kann. Die Neubauten entlang der als städtischer Boulevard verstandenen Severinstraße mit Wohnungen in den Obergeschossen in Kombination mit Ladengeschäften, öffentlichen und gemeinschaftlichen Nutzungen im Erdgeschoss verbinden sich zu einem dichten typologischen Gefüge. Der Georgsplatz wird in seinem Charakter als Quartiersplatz, komplett eingefasst durch Bebauung, gestärkt. Die Platzgetaltung macht den Platz für Schulveranstaltungen wie auch die Anwohner nutzbar. Alle Orte sind durch eine ringförmige Wegeerschließung miteinander verknüpft, über die zudem Schulgelände und Sporthalle erschlossen werden. Durch die Durchlässigkeit des sonst geschlossenen Blockrands werden sowohl baulich also auch freiräumlich die innerstädtischen Qualitäten und die gezielten Verbindungen einzelner bedeutender Plätze im Viertel gestärkt.