Ein Haus für die TAZ Berlin
- WETTBEWERB 2014
Das Potenzial der bedeutsamen Lage im Berliner Stadtgebiet führt zur Idee der Ausbildung eines Hybrids aus Solitär und Kopfbebauung zum Besselpark an der Friedrichstraße mit einer prägnante und doch verwandlungs- und anpassungsfähige Struktur. Das starke, auf wenige Materialien reduzierte strukturelle Grundgerüst stärkt den zeitlosen Charakter des Baukörpers und schafft organisatorische Effizienz. Mit den großflächigen, öffenbaren Fenstern wird der Austausch mit dem Stadtraum thematisiert, die taz ist offenes Haus und Teil der Stadt. Der Gebäudekörper ist zudem im Erdgeschoss und dem ebenfalls öffentlichen 1. Obergeschoss daher zu großen Teilen gläsern.
Typologie: Büro
BAUHERR / AUSLOBER: taz, Berlin
FACHPLANER: Werner Sobek, Stuttgart
PLANUNGSZEITRAUM: 2014
PLANUNGSUMFANG: LPH 1-2
GESCHOSSFLÄCHE: 8.514 qm
GESAMTBAUKOSTEN: 21.4 Mio Euro
TAGS: Büro
Der Empfang und die Lobby sind so positioniert, dass von dort alle Flächen auf kürzesten Wegen erschlossen werden. Die vertikalen Haupterschließungen über den Personenaufzug und die möbelartige Treppe ins Obergeschoss grenzen direkt an, darüber hinaus sind taz.cafe und taz.shop sowie die Fahrrad-Stellplätze im Untergeschoss angebunden. Dies ermöglicht eine bestmögliche Übersichtlichkeit und Orientierung. Im Weiteren wird der innere Lichthof zum Orientierungselement entwickelt. Ein Rundgang erschliesst und vernetzt alle Ressorts auf kürzesten Wegen. Die sehr klare Gliederung der horizontalen Erschließung wird über alle Geschosse beibehalten und durch einen hölzernen Bodenbelag gegenüber den Nutzungsbereichen klar kenntlich gemacht. An die Bewegungszone angelagert finden sich die WC-Anlagen, die Teeküchen mit vorgelagerten, begrünten Balkonen und die Haupterschliessung in Form einläufiger Treppen mit Blick über den Innenhof in die Flurzonen und Tresen für informelle, zufällige Treffen und als Ort für Kommunikation. Um diese kompakte „Mitte“ herum entwickeln sich auch die Büroebenen, die auf einem Ausbauraster von 1,35m aufgebaut sind. Sie erlauben aufgrund ihrer verschiedenen Raumtiefen in Verbindung mit den kleinen, ruhigen Arbeitsräumen für konzentriertes Arbeiten die Umsetzung aller gängigen Bürokonzepte und sind insbesondere für die zukunftsweisenden Raumsysteme Kombi-Büro, Gruppenraum und Business-Club geeignet, in denen insbesondere gemeinsam nutzbare Raumzonen und übergreifende Raumzusammenhänge von großer Bedeutung sind. Grundsätzlich ist die innere Raumstruktur so aufgebaut, dass der Tausch von Flächenzuweisungen jederzeit möglich ist. Sämtliche übergeordnete Verteilung der Medien wird im Deckenbereich der Flurzone sowie in den Bodenaufbauten geführt. Bis auf die wenigen Kerne in Randlagen, welche die Verteilerräume, die
Aufzugsschächte und die beiden Fluchttreppenhäuser aufnehmen, wird eine offene Gebäudematrix vorgehalten, die in höchstem Maße anpassungsfähig und flexibel ist.