Parkhaus Überlingen
- PLANUNGSZEITRAUM 2014-2019
Durch den Bau eines Parkhauses in Verbindung mit der Ausrichtung der Landesgartenschau 2020 soll ein neuer Stadteingang für die Stadt Überlingen entstehen. Das wichtige Kultur-Landschaftsgut des Silberweiden-Auenwaldes wird in eine Gestaltungsidee für beide Gebäude übersetzt. Großformatige, kräftige Holzelemente bilden das strukturelle, offene Grundgerüst, welches beim Parkhaus mit einer Grünmembran überlagert wird.
Typologie: Verkehr, öffentliche Gebäude
BAUHERR / AUSLOBER: Stadtwerke Überlingen
FACHPLANER: Werner Sobek Stuttgart, GBB Ingenieure,WS Green Technologies GmbH, ib/h2, Sinfiro GmbH&Co.KG
PLANUNGSZEITRAUM: 2014 – 2019
PLANUNGSUMFANG: LPH 1-8
NUTZFLÄCHE: 5.535 qm
STELLPLÄTZE: 189
Bilder: Marcus Schwier, Carl Stahl
Parkhaus
Der Parkhausbaukörper wird zur Bahnhofstraße hin unterschnitten und bildet so eine klare Zufahrts- und Zugangssituation an diesem Hauptverkehrsweg aus. Die überdachten Fahrradstellplätze und die Wartezone der Bushaltestelle werden wie selbstverständlich in diesen Unterschnitt integriert. Zwei Treppenhäuser mit Aufzügen gewährleisten eine leichte Orientierung und eine barrierefreie Erschließung von den beiden Gebäudeenden an der Bahnhofstrasse aus. Das Parkhaus ist als Parkrampensystem mit Zweirichtungsverkehr und entsprechend flacher Rampenneigung geplant. In Gebäudemitte ist eine Deckenöffnung vorgesehen, über welche Licht auch in die fassadenfernen Bereiche der zwei unterirdischen sowie der vier oberirdischen Parkebenen fällt, so daß eine größtmögliche Aufenthaltsqualität und Vermeidung von Angsträumen gegeben ist.
Die Parkhausfassade besteht aus kastenförmig gefügten Brettschichtträgern als strukturellem Grundgerüst. Dahinter liegend befindet sich ein Drahtgeflecht, welches einerseits als Absturzsicherung, andererseits als Rankhilfe dient. Am Ende der Geschossdecken sind Pflanzkübel ebenengleich integriert, um das angestrebte Erscheinungsbild der Überlagerung von Vegetation und konstruktiver Holzstruktur zu erreichen.
Die höchstliegende Ebene wird mittels der Holzträger als offene Pergola überdacht, in den Bereichen der Treppenhäuser werden die Deckenfelder geschlossen und begrünt. Die besondere Struktur des Gebäudes wird so gerade vor dem Hintergrund der ortstypischen, bewegten Topographie und entsprechender Höhenlagen in diesen Panoramablicken auf den Bodensee bewusst als fünfte Fassade gestaltet sichtbar.
Pflanzenhaus
Das Pflanzenhaus nutzt die Gegebenheiten des Ortes und passt sich respektvoll in die vorhandene Topographie und die ortsbestimmende Baumstruktur ein. Durch die zum Bodensee nahezu parallele Orientierung der rahmenartigen Binder entstehen zur Straßen- und zur Seeseite schaufensterartige, großflächige Öffnungen, welche einerseits das Innenleben offerieren und zum Besuch einladen und darüber hinaus den Blick zum Bodensee größtmöglich freihalten.
Der deutliche Höhenversatz des Geländes in Nähe der Bahnhofstraße wird im Gebäude fortgeführt, das Gebäude schmiegt sich in die schöne landschaftliche Situation ein. Der Höhenversatz wird zur Etablierung einer Pflanztribüne genutzt, eine kurze Rampe führt in das darunter liegende, um ein halbes Geschoss eingesenkte Lager, welches bei Bedarf problemlos um Technikräume ergänzt werden kann. So bleibt der Ausstellungsraum als Ganzes les- und bespielbar.